1. Tag: Andiamo!
Wir machen uns früh auf den Weg, die erste Etappe unserer Reise ist auch die längste - im IDEAL-Bus mit großem Sitzabstand kein Problem. Wenn auf unseren Autobahnen der Verkehr dichter wird, sind wir in der Regel schon fast an der Schweizer Grenze. Vorbei an Luzern und Lugano geht’s nach Italien, um Mailand herum und durch die Po-Ebene bis Parma, über den Apennin in Richtung La Spezia und entlang der Versiliaküste in die Umgebung von Lucca, wo wir für fünf Nächte im Hotel einchecken.
2. Tag: Villa Reale di Marlia, Montecarlo & Turandot
Am Vormittag besichtigen wir die Villa Reale di Marlia mit einer der schönsten Parkanlagen der Lucchesia. Der Park gehörte zur Sommerresidenz der Fürstin Elisa Baciocchi, Schwester Napoleons, und war auch ein Ort der Inspiration für den Geigenvirtuosen Niccolò Paganini. Nächstes Ziel ist das pittoreske mittelalterliche Weindorf Montecarlo. Auf einem Bergkegel gelegen bietet es einen phantastischen Rundblick vom Val di Pescia über Montecatini und die Pisaner Berge bis nach Lucca. Nach etwas Freizeit im Hotel zum Auffrischen bringt uns der Bus zum Lago di Massaciuccoli, welcher mit seinen romantischen Kanälen als Jagdrevier und Rückzugsort Giacomo Puccinis diente. Hier nehmen wir ein leichtes Abendessen zu uns, bevor wir gemütlich über den ruhigen See nach Torre del Lago zum Freilichttheater Gran Teatro Puccini schippern. Zur Aufführung kommt heute Puccinis letzte, ursprünglich unvollendete Oper Turandot. Ihre Premierenvorstellung fand am 25. April 1926 in der Mailänder Scala statt und wurde von Arturo Toscanini dirigiert.
Turandot ist die Prinzessin in einer Erzählung aus der orientalischen Sammlung Tausendundein Tag, die jeden Freier köpfen lässt, der ihre Rätsel nicht lösen kann. Ihr Volk ist im Blutrausch: die öffentliche Köpfung eines weiteren Freiers der Herrscherin steht bevor. Denn Prinzessin Turandot will niemals einem Mann gehören. Darum muss jeder, der sie heiraten will, drei Rätsel lösen. Wer dies nicht schafft, bezahlt mit seinem Leben. Ein unbekannter Prinz, abgestoßen von Turandots Grausamkeit, doch angezogen von ihrer Schönheit, geht dieses lebensgefährliche Risiko erneut ein - und löst die Rätsel. Doch hat er dadurch die eiskalte, männermordende Herrscherin zur Liebe erweckt und den Grausamkeiten ein Ende gesetzt?
Die dramatische Handlung und grandiose Musik mit der Arie Nessun dorma („Keiner schlafe“) als Höhepunkt wird sicher Begeisterungsstürme auslösen. Die Arie des Prinzen Kalaf zu Beginn des 3. Aktes gilt als eine der berühmtesten Tenorarien überhaupt.
3. Tag: Pisa, Torre del Lago & Viareggio
Den Vormittag widmen wir Pisa - als alte Seefahrerrepublik hat die Stadt jahrhundertelang Feindseligkeiten und Neid in der ganzen Toskana ausgelöst. Auf dem Campo dei Miracoli, dem „Platz der Wunder“, bestaunen wir den weißstrahlenden Dom, das orientalisch anmutende Baptisterium, den monumentalen Friedhof und natürlich den schiefen Turm. Die Villa Puccini, die heute noch von der Enkelin des Musikers unterhalten wird, ist unser nächster Programmpunkt. Die längste Zeit seines Lebens hat der Komponist hier gelebt und gewirkt, sogar sein Grab ist im Wohnhaus zu sehen. Von hier aus geht’s ans Meer - Viareggio ist nicht nur einer der prominentesten Badeorte der toskanischen Versiliaküste, sondern war auch ein bevorzugter Aufenthaltsort Puccinis. Sein Lieblingsplatz, das Gran Caffè Margherita, ist heute ein Wahrzeichen Viareggios, gleichzeitig eines der interessantesten Jugendstilgebäude der Toskana und liegt direkt an der Uferpromenade.
4. Tag: Lucca
Heute besuchen wir die Geburtsstadt des Maestro Giacomo Puccini - keine andere Stadt der Toskana besitzt mehr Charme und wirkt so anheimelnd. Prächtige Palazzi prägen das Bild, das Oval der stimmungsvollen Piazza dell’Anfiteatro lässt das antike Amphitheater noch erahnen. Von der imposanten, fast 4 Kilometer langen und beinahe kreisrunden Befestigungsmauer kann man die „Stadt der hundert Kirchen“ gut überblicken. Nach einem geführten Rundgang und der Besichtigung von Puccinis Geburtshaus haben wir Freizeit. Vielleicht genießen wir die Aussicht vom mit Steineichen bewachsenen Turm des Palazzo Guinigi oder einen Espresso in Puccinis Lieblingscafé „Da Simo“, bevor wir ins Hotel zurückkehren.
5. Tag: Siena & das Chianti-Gebiet
Siena besitzt mit dem unvergleichlichen Dom aus schwarz-weißem Marmor ein wahres gotisches Meisterwerk mit einzigartigen Kunstschätzen. Die muschelförmige Piazza del Campo mit ihren Backsteinbauten ist alljährlich Austragungsort des Pferderennens Palio und für viele der schönste Platz Italiens. Wer Lust hat, steigt auf den Rathausturm Torre del Mangia - der Blick in die Landschaft und über die Stadt ist atemberaubend! Die Rückfahrt zum Hotel auf der Chianti-Weinstraße und über herrliche Zypressenalleen durch traumhafte Hügellandschaften unterbrechen wir in Greve in Chianti, wo wir uns herzhafte Salami und einen kräftigen Chianti-Wein schmecken lassen.
6. Tag: Nordwärts
Wir verlassen die Toskana und reisen wieder zurück über den Apennin. Bei Bologna erreichen wir erneut die Po-Ebene, vorbei an Modena und Verona geht’s an den Gardasee. Wir bummeln per Bus entlang der östlichen Uferstraße und legen in einem der Orte am See eine gemütliche Pause ein, bevor wir am Nachmittag vorbei an Trient und Bozen unser Zwischenübernachtungshotel in (Süd-)Tirol ansteuern.
7. Tag: Ende einer Reise
Ein letztes gemütliches Frühstück, dann fahren wir vorbei an Innsbruck nach Deutschland zurück.