1. Tag: Allons-y!
Unsere Entdeckertour beginnt frühmorgens mit der Abholung an Ihrer Haustür. Die erste Etappe ist auch die längste - im komfortablen Reisebus mit großem Sitzabstand jedoch gar kein Problem. Entspannt rollen wir vorbei an Luxemburg, durch Lothringen und Burgund ins Tal der Saône und via Lyon in die Cevennen. Hier beginnt Frankreichs Süden: In den Dörfern spricht man noch die Langue d’Oc, in der man sich einst bis nach Katalonien verstand. Tagesziel ist Le Puy-en-Velay - das inmitten erloschener Vulkanspitzen gelegene Städtchen ist der Ausgangspunkt des französischen Jakobswegs Via Podiensis (ca. 900 km Busstrecke ab Siegen).
2. Tag: Pilgermesse & erste Wanderung auf den Spuren der Tempelritter
Morgens besuchen wir die Pilgermesse mit Pilgersegen in der imposanten Kathedrale Notre-Dame mit ihrer harmonischen Verbindung von maurischen und romanischen Elementen. In Le Puy entdecken wir außerdem die Michaelskapelle hoch oben auf einer Felsnadelspitze sowie die Marienstatue Notre-Dame de la France auf dem benachbarten Vulkankegel Rocher Corneille. Dann starten wir zur ersten Wanderetappe auf der Via Podiensis oder dem Chemin de Saint-Jacques - bergwärts aus Le Puy hinaus, durch das Velay bis zur Templerkirche von Saint-Christophe-sur-Dolaison. Von hier aus geht’s per Bus in Richtung Massif central und mit Blick auf die Berge der Margeride zur Übernachtung nach Aumont-Aubrac (ca. 8 km Wanderweg, ca. 85 km Busstrecke).
3. Tag: Col d’Aubrac & Tal des Lot
Von Nasbinals aus wandern wir über die Weideflächen des Col d’Aubrac ins gleichnamige Dorf, dabei überqueren wir auf 1368 Metern Höhe den höchsten Punkt dieser Reise. Im Reisebus weiter - mit herrlichen Ausblicken hinunter ins Tal des Lot - nach Espalion mit der alten Pilgerbrücke und Estaing, einem der Plus Beaux Villages de France. Wir nächtigen heute in Entraygues-sur-Truyère (ca. 9 km Wanderweg, ca. 85 km Busstrecke).
4. Tag: Über Conques nach Figeac
Ab Espeyrac wandern wir bergan nach Sénergues und Fontromieu, bevor ein Pfad steil talwärts nach Conques führt. Conques ist eine der bedeutendsten Stationen am Chemin de St Jacques und ebenfalls eines der Plus Beaux Villages de France. Die romanische Klosterkirche Sainte-Foy gehört zu den Höhepunkten der Kulturgeschichte in Frankreichs Süden - Hauptattraktion ist das große Tympanon des Eingangsportals - und zusammen mit der Brücke der Pilger zum Welterbe der UNESCO. Zur Übernachtung bringt uns der Bus ins mittelalterliche Figeac. Hier bietet sich ein Rundgang zu gotischen Bürgerhäusern und Stadtpalästen an - wir wohnen direkt gegenüber dem historischen Herzen (ca. 10,5 km Wanderweg, ca. 80 km Busstrecke).
5. Tag: Schafe & Welterbe
Zwischen Figeac und Moissac verläuft die Via Podiensis durch die ehemalige französische Provinz Quercy. Auf den kargen Grands Causses weiden Schafe. Unsere Wanderung führt durch unberührte Natur, ist mit rund 5 Stunden jedoch die längste Etappe dieser Reise (Kurzvariante möglich). So oder so wandern wir gemeinsam nach Cahors ein und erreichen das Tagesziel, die Kathedrale Saint-Étienne - Bischofsitz mit imposanter Kuppelarchitektur. Ebenso wie der mittelalterliche Pont Valentré mit seinen drei Türmen und acht Bögen über den Lot absolut sehenswert und Teil des UNESCO-Welterbes (ca. 12 bzw. 26,5 km Wanderweg, ca. 70 km Busstrecke).
6. Tag: Lauzerte & Moissac
Von Montcuq-en-Quercy-Blanc wandern wir zunächst ins wehrhafte Dörfchen Lauzerte, im 12. Jahrhundert als befestigte Bastide auf einem steilen Hügel in schöner Panoramalage gegründet. Dann ein Stück mit dem Reisebus, um später von Espis aus nach Moissac hinein zu wandern. Die ehemalige Benediktinerabtei Saint-Pierre mit dem beeindruckenden Tympanon auf der Südseite ist als Meisterwerk der mittelalterlichen Kunst ebenso berühmt wie der Kreuzgang mit 76 Arkadenbögen aus dem Jahre 1100. Wir übernachten heute in Condom in der historischen Region Armagnac, für ihren Weinbrand bekannt. Und obwohl es hier unter anderem ein Musée des préservatives gibt, hat der Ort nichts mit der Entstehungsgeschichte des Kondoms zu tun… (ca. 19 km Wanderweg, ca. 155 km Busstrecke).
7. Tag: Pyrenäen in Sicht
In Aire-sur-l’Adour, das mit der gotischen Abteikirche Sainte-Quitterie ebenfalls ein UNESCO-Welterbe besitzt, beginnt unsere heutige Wanderetappe, die bei schönem Wetter prächtige Ausblicke auf die Bergkette der Pyrenäen bietet und bis nach Miramont-Sensacq mit der romanischen Kirche Saint-Jacques führt. Heute wohnen wir in Saint-Palais am Fuß der Pyrenäen im französischen Baskenland (ca. 18,5 km Wanderweg, ca. 200 km Busstrecke).
8. Tag: Saint-Jean-Pied-de-Port
Zum Auftakt eine kurze Wanderung von der Stele von Gibraltar - sie markiert laut der Jakobsforschung den Ort, an dem sich die drei Jakobswege von Le Puy, Vézelay und Tours vereinigen und hat nichts mit dem gleichnamigen Mittelmeerzugang gemeinsam, sondern ist aus dem baskischen Wort Chibaltarem („Treffpunkt“) abgeleitet - zur Kapelle von Soyarza mit wunderbarem Ausblick auf die Pyrenäen. Dann mit dem Reisebus über Ostabat zur letzten Wanderung auf dem französischen Pilgerweg, die bergauf nach Saint-Jean-Pied-de-Port direkt an der spanischen Grenze führt. Durch die Porte Saint-Jacques betreten wir die Stadt, holen uns am Pilgerbüro den ersehnten Stempel und haben unser Ziel erreicht - oder den Ausgangspunkt der Fortsetzungsreise, die wir vielleicht im nächsten Jahr unter die Füße bzw. Räder nehmen… Abends treffen wir mit dem Bus im Seebad Biarritz an der Atlantikküste ein (ca. 7,5 km Wanderweg, ca. 85 km Busstrecke).
9. Tag: Vom Atlantik in die Île de France
Ein Tag ohne Wandern! Wir genießen die ruhige Busfahrt durch den französischen Südwesten und erreichen vorbei an Bordeaux, Poitiers und Orléans gegen Abend unseren letzten Etappenort am südwestlichen Stadtrand von Paris (ca. 780 km Busstrecke).
10. Tag: Au revoir!
Durch die Champagne geht’s heute leider schon wieder heimwärts. Sicherlich mit köstlichen Souvenirs und schönen Erinnerungen im Gepäck! Frankreich liegt bald hinter uns und die Heimat erwartet die Jakobspilger gegen Abend (ca. 650 km Busstrecke bis Siegen)!