1. Tag: Über die Alpen ans Meer
Frühmorgens geht’s los - durch die Schweiz und vorbei an Mailand zum Hafen von Genua, wo wir am Abend die gut ausgestatteten Kabinen an Bord des Fährschiffes beziehen. Auf der Fahrt über das Ligurische Meer, an Korsika vorbei nach Porto Torres können wir erste Blicke auf die von tiefblauem Wasser umspülten Küsten werfen und haben Zeit, die anderen Reiseteilnehmer kennenzulernen.
2. Tag: Das „katalanische“ Alghero
Unser erstes Ziel ist Alghero - mit schmucker Altstadt, elegantem Yachthafen und hübschem Strand zählt es zu den schönsten Städten Sardiniens. Liebevoll „Klein-Barcelona“ genannt, stand Alghero lange unter spanischer Herrschaft, was man noch heute am katalanischen Dialekt der Einheimischen erkennen kann. Bei unserem Rundgang auf der mächtigen Stadtmauer werden wir nicht nur „spanischem Flair“ begegnen, sondern auch prächtige Palazzi, pittoreske Kirchen und reizende, von Bäumen gesäumte Plätze entdecken können. Das geschäftige Treiben in den engen Gassen, die vielen Cafés, Bars und Geschäfte machen einen Spaziergang zu einem wahren Vergnügen. Im Anschluss fahren wir quer über die Insel von der West- an die Ostküste ins hübsche Städtchen Olbia, wo wir am Abend unser Hotel für die nächsten 3 Nächte beziehen.
3. Tag: Maddalenische Inseln & Costa Smeralda
Der Arcipelago della Maddalena, ein größtenteils unberührtes Naturschutzgebiet im Norden Sardiniens, besteht aus 62 Inseln und Inselbergen, von denen gerade einmal sieben bewohnt sind, und verzaubert mit feinen Sandstränden sowie hellblau- bis türkisfarbenem Wasser. Der Hauptort La Maddalena wurde einst von korsischen Schäfern gegründet. Er empfängt uns mit südländisch-pittoreskem Flair und einer stimmungsvollen Altstadt mit Cafés, Bars und Restaurants. Der heute als Treffpunkt der Schönen und Reichen weltberühmte Küstenabschnitt Costa Smeralda bezaubert mit smaragdgrünem Wasser, weißglänzenden Stränden und vom Wind zerklüfteten Gebirgszügen. Porto Cervo ist heute ein mondäner Fischerort und lebendiger Mittelpunkt mit eleganten Yachten, vornehmen Restaurants, schicken Cafés und der schlichten Kirche Stella Maris. Dank strenger Auflagen konnte die von Macchia geprägte Gegend ihre einzigartige Schönheit bewahren.
4. Tag: Durchs raue Hinterland
Heute begeben wir uns in die Barbagia - die Welt der Hirten. Unser Ziel, das Städtchen Nuoro, gilt als „ursprünglichste“ Stadt Sardiniens - weder Karthager, Römer noch Spanier haben diese Gegend jemals wirklich beherrscht. Wer das echte, unverfälschte Sardinien erleben möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Eine ruhige Abgeschiedenheit, alte Traditionen und Bräuche sowie die raue und gebirgige Umgebung prägen noch heute den Alltag und erlauben Besuchern tiefe Einblicke in diese eigene Kultur. Bei einem typisch sardischen Hirtenessen lernen wir später auch die kulinarische Seite Sardiniens besser kennen. Begleitet von traditionellen Folkloregesängen probieren wir herzhafte Speisen, wie am Drehspieß gegrilltes Spanferkel oder schmackhaft gewürzten Ziegen- und Schafskäse. Gestärkt geht’s dann in das einst berüchtigte „Banditennest“ Orgosolo. Hier werden uns die Farben und Ausdruckskraft der Murales (Wandmalereien) überraschen, die auf ganz eigene Art lokale und internationale Ereignisse dokumentieren und das Bergdorf in eine Freiluft-Pinakothek verwandeln.
5. Tag: Von Sardinien nach Korsika
Am Vormittag werfen wir einen letzten sehnsüchtigen Blick zurück auf die zauberhafte Insel Sardinien und freuen uns auf Korsika - die Insel der Schönheit. Bereits von der Fähre aus begrüßt uns die südlichste Stadt Frankreichs. Die alte Felsenstadt Bonifacio mit ihrer mächtigen Festungsanlage wird oft mit Gibraltar verglichen und wirkt durch die enge Bebauung wie gemalt. Sie thront traumhaft schön auf einem 80 Meter hohen Kreideriff über dem blaugrünen Meer, am Hafen und in den engen Gässchen lässt es sich herrlich bummeln. Entlang der zerklüfteten Westküste Korsikas und durch die kontrastreichen Landschaften des Golfs von Valinco geht’s am Nachmittag weiter in die Region Ajaccio, wo wir wiederum für drei Nächte wohnen werden - in Porticcio direkt am Meer!
6. Tag: Auf Napoleons Spuren
Die Inselhauptstadt Ajaccio ist der Geburtsort des kleinen Korsen - etliche Denkmäler auf den imposanten, von Palmen beherrschten Plätzen zeigen ihn in Überlebensgröße. Sein Geburtshaus, die Kathedrale Notre-Dame, in der er getauft wurde, und der alte Hafen mit der Zitadelle sind Stationen unseres Rundgangs - ebenso wie der bunte Wochenmarkt auf der Place Foch oder der Obst- und Gemüsemarkt am Boulevard du Roi Jérôme. Unter lautstarken Verhandlungen werden hier alle nur erdenklichen Lebensmittel angeboten. Die opulente Auswahl an Obst und Gemüse, frisch gefangener Fisch und traditionelle Meeresprodukte im Überfluss, hausgemachte Würste oder Schinken, mehr als 20 Sorten Käse und unzählige weitere korsische Spezialitäten sind eine Attraktion und lassen nicht nur Gourmetherzen höherschlagen. Der Nachmittag ist frei - wir bummeln herum und genießen das
herrlich mediterrane Klima in der sonnigsten Stadt Frankreichs.
7. Tag: Unvergessliche Naturwunder
Wohin wir den Blick heute auch wenden: grandioseste Ausblicke sind garantiert! Unsere spektakuläre Panoramafahrt führt zu den Calanches de Piana, einer der schönsten Landschaften Korsikas. 350 Meter hohe, zerklüftete Felsen ragen aus dem Meer - von der Natur modelliert, von Sonne, Wind und Regen geformt. Blutrotes Gestein, azurblaues Wasser und saftig grüne Macchia vermischen sich zu einem grandiosen Naturschauspiel. Der Golf von Porto gilt als schönste Bucht Korsikas. Bewacht von einem wehrhaften Genueserturm lädt das gleichnamige kleine Fischerörtchen mit seiner friedlichen Gelassenheit zum Verweilen und Verschnaufen ein.
Bei einer Bootsfahrt (Extrakosten ca. € 30,- vor Ort zahlbar) haben wir die Möglichkeit, uns entspannt zurückzulehnen und die von der Sonne gewärmte Brise zu genießen, während die einzigartige Naturlandschaft Korsikas mit den roten Calanches an uns vorbeizieht.
Alternativ dazu könnten wir - ebenfalls per Boot (Extrakosten ca. € 40,- vor Ort zahlbar) - das UNESCO-Weltnaturerbe La Scandola kennenlernen, ausgezeichnet für seine unberührte Natur- und Unterwasserlandschaft. Wir bestaunen hier nicht nur eine der artenreichsten Tier- und Pflanzenwelten Frankreichs, sondern bewundern vor allem das Zusammenspiel von feuerroten Felsklippen aus Vulkangestein mit dem beispiellosen Kontrast des glasklaren, tiefblauen Meeres. Mit etwas Glück begegnen uns auch Delphine oder sogar seltene Fischadler.
Von Porto aus geht’s am Nachmittag durch die Spelunca-Schlucht - umgeben von fast senkrecht emporsteigenden, bis zu 2000 Meter hohen, feurig rot glühenden Granitfelsen - ins Bilderbuch-Bergdorf Évisa, das sich inmitten eines riesigen Kastanienwaldgebietes an die imposanten Felsklippen schmiegt. Mit einer beschaulichen Fahrt entgegen der untergehenden Sonne klingt der Tag aus.
8. Tag: Heimliche und ehemalige Hauptstadt
Über den von dichten Buchenwäldern gesäumten Pass Col de Vizzavona nähern wir uns Corte mit der mächtigen, auf einem Felsvorsprung thronenden Zitadelle. Die heimliche Hauptstadt Korsikas dient noch heute als Symbol für die Bestrebungen der Korsen nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Auch die von den zahlreichen Studenten bevölkerten Straßen und Kneipen tragen zum lebhaften Charme des Ortes bei. Nachdem wir bei einem Rundgang einiges über den korsischen Geist und den berühmten Widerstandskämpfer Pascal Paoli erfahren durften, geht’s durch das wildromantische Tal des Golo nach Bastia. Barocke Kirchen und Häuser, eine pittoreske, von unzähligen Gässchen durchzogene Altstadt sowie die zum Spaziergang einladende Hafenpromenade prägen das Bild. Gemütlich schlendern wir an Restaurants und Cafés vorbei über die malerische Place Saint Nicolas zum alten Fischerhafen. Dort erwartet uns eine einmalige Kulisse, bestehend aus bunten Fischerbooten und kleinen Yachten, der wunderschönen Barockkirche Saint Jean-Baptiste und der eindrucksvollen Zitadelle im Hintergrund des Hafens. Von Korsika und seiner ehemaligen Hauptstadt Bastia verabschieden wir uns am Abend mit der Einschiffung auf die Nachtfähre nach Savona.
9. Tag: Schade - es geht heimwärts
Mit dem Duft der Macchia in der Nase und vielen unvergesslichen Eindrücken im Reisegepäck treten wir schweren Herzens die Rückreise an. Korsika oder Sardinien - welche Insel dieses Traumpaars war schöner?