1. Tag: Alpen & Seealpen
Wir brechen früh auf und reisen im komfortablen *****Bus mit großem Sitzabstand vorbei an Basel, Luzern und durch die Schweizer Bergwelt ins Tessin. Vorbei an Lugano erreichen wir bei Como die italienische Grenze, „umrunden“ Milano auf dem Autobahnring und reisen weiter südwärts über die Seealpen. Kurz oberhalb von Genua ist erstmals „Meer in Sicht“! Nicht erst bei der Einfahrt in den Hafen überkommt uns die Vorfreude auf ein kleines Abenteuer. Alltäglich ist es ja nicht, eine Nacht und den ganzen folgenden Tag auf einem Schiff zu verbringen - die Überfahrt dauert ca. 20½ Stunden. Nach dem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant geht’s zur Einschiffung, dann legt die Fähre der Grimaldi-Gruppe ab - lange Zeit noch sehen wir die Lichter der Großstadt auf dem Festland hinter uns. Übernachtung an Bord in Kabinen mit Dusche und WC.
2. Tag: Übers Mittelmeer
Wir genießen die Seeluft auf einem der Sonnendecks, die Blicke auf das tiefblaue Tyrrhenische Meer und haben Zeit, die anderen Reiseteilnehmer kennenzulernen. Am Abend erreichen wir die quirlige sizilianische Hauptstadt Palermo und spüren sofort die lebendige Atmosphäre der Insel. Wir übernachten in einem guten Hotel an der Nordküste Siziliens zwischen Palermo und Cefalù.
3. Tag: Griechische Tempel & Römische Mosaike
Mit dem Tal der Tempel in Agrigento besuchen wir am Vormittag eine der bedeutendsten antiken Stätten der Welt, inmitten von Mandel- und Olivenbäumen gelegen. Auf der antiken Prozessionsstraße wandeln wir von einem herrlichen Tempel zum anderen. Phantastisch erhalten ist der Tempel der Concordia. „Hier ist erst der Schlüssel zu allem“, notierte Goethe in seiner Italienischen Reise. Hier fand er die Kultur der Magna Graecia und studierte sie eifrig. Danach besichtigen wir die römische Villa Romana del Casale. Das herrschaftliche, zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Anwesen gilt als das „hervorragendste Beispiel einer römischen Luxusvilla“. Monumentale Bögen, grazile Springbrunnen, eine Flut von 45 Zimmern und feinste, sich auf über 3.500 m² erstreckende Fußbodenmosaike machen das Anwesen zu einem architektonischen Kleinod. Die aus farbigen Steinchen bestehenden, kunstvollen Mosaike erzählen von legendären Wagenrennen sowie exotischen Jagden und sollten den Besuchern Glanz und Glorie des römischen Reichs vor Augen führen. Die antiken Darstellungen von kleinen Amorfiguren beim Spiel oder Fischfang sowie die sportlichen „Bikinimädchen“ und das über 65 Meter lange Bildnis „Gang der großen Jagd“ werden uns den Atem rauben. Von hier aus geht’s später an die Ostküste, wo wir drei Nächte in einem guten Hotel im Raum Taormina wohnen werden.
4. Tag: Feuerspuckender Berg & Traumziel
Der Ätna ist ein heißer Typ - aufbrausend und unberechenbar. Mit 3.323 Metern ist er der höchste und aktivste Vulkan Europas. Üppige Vegetation wechselt mit schwarzer Mondlandschaft. Durch Obst- und Weingärten sowie endlose Lavafelder nähern wir uns dem Gipfel. Kurz unterm Himmel, auf einer Höhe von rund 1.900 Metern, ist für unseren IDEAL-Bus der Weg zu Ende. Von hier aus geht’s nur zu Fuß, per Seilbahn oder Jeep (wetterbedingt und gegen Aufpreis) weiter. Im Besichtigungszentrum neben den erloschenen, leicht begehbaren Silvestri-Kratern erfahren wir viel Interessantes über die wechselvolle Geschichte des Berges. Bei einem reichhaltigen Mittagsimbiss in einem idyllischen Landhaus verkosten wir später die Weine Siziliens, probieren einen vollmundigen Nero d’Avola und entdecken die erfrischende Säure eines Grillo. Nächstes Ziel ist Taormina. Die „Perle Siziliens“ liegt ca. 200 Meter über dem Meer auf dem Monte Tauro und bietet vor allen Dingen vom griechisch-römischen Theater aus einen unvergesslichen Blick auf das atemberaubende Panorama aus Ätna und Meer, das schon Goethe entzückte! Wir flanieren durch pittoreske Gässchen oder genießen auf der weiß-schwarz gefliesten Piazza IX Aprile einen Espresso oder Aperitif.
5. Tag: Antike & Barock
Der heutige Tag beginnt mit der Fahrt zur archäologischen Zone von Siracusa (Syrakus), das der römische Dichter Cicero einst als „die größte und schönste aller griechischen Städte“ beschrieb. Das 15.000 Besucher fassende Theater, der 198 Meter lange Altar, auf dem an Festtagen unzählige Tiere geopfert wurden, und das für Seeschlachten ausgerüstete Amphitheater lassen erahnen, warum Cicero so von diesem legendären Ort zwischen tiefblauem Himmel und dem ebenso blauen Meer schwärmte. Gegründet wurde er von dorischen Siedlern aus Korinth - sie brachten die griechische Kultur und ihr Wissen mit sich, und im Laufe der Jahrhunderte wurde Syrakus zur mächtigsten Stadt auf ganz Sizilien. Später kamen die Römer und machten Sizilien zu einer ihrer Provinzen mit Syrakus als Metropole. Laut einer Legende kam auch der Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom im Jahr 44 hierher und verbreitete so das Christentum… Im Mittelalter geriet Syrakus erst unter byzantinische und anschließend unter arabische Herrschaft. Kurz vor der Eroberung durch die Normannen rissen erneut die Byzantiner die Macht an sich. Im Anschluss an die Besichtigung der archäologischen Zone schauen wir uns die heutige, malerische Altstadt Siracusas auf der vorgelagerten Insel Ortygia an. Die aus Kalkstein bestehende Insel bildet einen natürlichen Hafen und ist durch drei Brücken mit dem Festland verbunden. Besonders sehenswert sind das wehrhafte Normannenkastell Maniace, die prächtigen barocken Palazzi und der weiß strahlende Dom. Den Nachmittag lassen wir frei, damit alle ihren eigenen Interessen nachgehen können.
6. Tag: Auf die Stiefelspitze
Entlang der sizilianischen Nordostküste fahren wir bis Messina und dann per Fähre in etwa 20 Minuten über die berühmte Meeresenge nach Villa San Giovanni - in der griechischen Mythologie ist dies die Stelle, an der Skylla und Charybdis dem Odysseus auflauerten. Unsere Reiseleitung zeigt uns zuerst Reggio Calabria, die Metropole der Region Kalabrien, mit dem Castello Aragonese, der Kathedrale und den herrlichen Gärten der Villa Comunale. Am Nachmittag bummeln wir dann durch das idyllische Fischerstädtchen Scilla. Während ein Teil des verschlafenen Dörfchens festungsähnlich auf dem Hochplateau des kleinen Felsvorsprungs bis ins Innere reicht, scheinen einige Häuser durch die terrassenartige Bebauung ins Meer zu fallen. Anschließend fahren wir, zunächst entlang der in verschiedensten Farbtönen schimmernden Costa Viola, ins malerische Tropea, wo wir unser Hotel für die nächsten zwei Nächte beziehen.
7. Tag: Schönheiten & Spezialitäten
Am Vormittag erkunden wir die bezaubernde Ortschaft Tropea, bekannt als „Perle des Tyrrhenischen Meeres“ und seit Ende 2020 Mitglied der gemeinnützigen Vereinigung I borghi più belli d’Italia („Die schönsten Dörfer Italiens“). Auf einer Felsklippe thronend erhebt sich das urtümliche Dorf direkt über den schönen Stränden Kalabriens und besticht durch sein atemberaubendes Küstenpanorama mit Blick auf die Liparischen Inseln. Vom Strand aus wirkt es, als würden die meterhohen Klippen mit den darauf liegenden Gebäuden verschmelzen. Die bunte Altstadt mit ihren unzähligen Geschäften, Cafés und Restaurants zeigt sich fast das ganze Jahr über von ihrer besten Seite und lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Nach der Besichtigung besuchen wir einen Salamiproduzenten und freuen uns auf die Verkostung der ’Nduja calabrese, einer sehr würzigen, weichen Rohwurst. Wenige Kilometer südwestlich von Tropea thront auf einem Felsvorsprung das Capo Vaticano mit einem der schönsten Strände der Welt. Von hier genießen wir den Blick über die tiefblauen Weiten des Tyrrhenischen Meeres bis zum genau gegenüber liegenden Vulkan Stromboli. Am Nachmittag entdecken wir schließlich noch den verwinkelten Küstenort Pizzo, berühmt durch das Tartufo, eine regionale Eisspezialität, welche der Trüffelpraline nachempfunden ist. Nach einer Eisverkostung und einem Rundgang durch die engen Gassen kehren wir zurück zum Hotel.
8. Tag: Wohnhöhlen & Felsenkirchen
In der Nachbarregion Basilikata liegt Matera, eine der ältesten Städte der Welt, 2019 eine der Kulturhauptstädte Europas, seit 1993 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und unbedingt einen Besuch wert - vor allem wegen der Sassi di Matera. Diese in steile Felshänge gehauenen Höhlensiedlungen waren teils noch bis in die 1960er Jahre bewohnt. Beim Auf und Ab von Treppenstiegen und Pfaden erkunden wir Wohnhöhlen, Felsenkirchen und das geniale Wassersammelsystem. Der charaktervolle Ort diente bereits in zahlreichen Filmen als Kulisse, wie zum Beispiel in „Die Passion Christi“ von Mel Gibson oder in „King David“ mit Richard Gere. Vermutlich wird uns Matera für immer und ewig in Erinnerung bleiben - so behaupten zumindest viele Reisende, die vor uns hier waren. Am Abend erreichen wir Apulien und beziehen im Raum Alberobello für wiederum zwei Nächte ein gutes Hotel.
9. Tag: Zipfelmützen aus Stein
Auch Alberobello gehört mit seinen märchenhaften Rundbauten, den sogenannten Trulli, zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die als Wahrzeichen Apuliens geltenden kegelförmigen Trulli-Dächer aus Naturstein lassen sich überall auf Kirchen, Museen, aber auch auf gewöhnlichen Häusern finden und sind in dieser Form einzigartig. Wir spazieren durch verwinkelte Gässchen, schauen uns die ungewöhnliche Dachkonstruktion aus der Nähe an und erfahren von unserer Reiseleitung den (steuersparenden) Grund für diese einzigartige Bauweise. Gegen Mittag machen wir einen Stopp in Cisternino, einem kleinen, in den Hügeln gelegen Städtchen mit einer herrlichen Fernsicht. Im autofreien Ortskern gibt es kleine Geschäfte mit sehr originellen Handarbeiten. Außerdem ist der Ort auch bei den Einheimischen für seine hervorragende Küche bekannt: Die beste Gelegenheit für eine Mittagspause! Ohne Olivenöl geht in Apulien nichts - in einer Olivenölmühle lernen wir die aufwendigen Herstellungsprozesse des landestypischen „flüssigen Golds“ näher kennen und verkosten die edlen Produkte bei einem kleinen Imbiss zusammen mit apulischen Spezialitäten, wie z. B. pomodori secchi (halbgetrocknete Tomaten). Nach dieser kulinarischen Stärkung besuchen wir Ostuni, aufgrund seiner weiß getünchten Häuser landläufig „die weiße Stadt“ genannt. Ostuni liegt malerisch auf drei Hügeln, wie ein orientalisches Märchen, eingebettet in eine mediterrane Landschaft von vollendeter Harmonie, und ist ein Ort voller Geschichte und Traditionen.
10. Tag: Krone Apuliens
Zuerst entdecken wir Bari, die Metropole Apuliens. Die noch vor 20 Jahren recht heruntergekommen wirkende Hafenstadt präsentiert sich heute schmuck, lebendig und fasziniert durch ihren Kontrast zwischen Tradition und Moderne. Wir bestaunen imposante Bürgerhäuser und edle Geschäfte, bevor wir in die engen, verwinkelten Gassen der historischen Altstadt eintauchen. Unser nächstes Ziel ist das Weltkulturerbe Castel del Monte, auch „Krone Apuliens“ genannt. Die aus einer kargen Landschaft imposant herausragende Stauferburg Friedrichs II. gibt aufgrund ihres einzigartigen achteckigen Grundrisses bis heute Rätsel auf. Machen wir uns selbst ein Bild davon, ob die Burg den Machtanspruch des Stauferkönigs verdeutlichen oder doch eher der Aufbewahrung des Staatsschatzes dienen sollte. Zum Abschluss des Tages bummeln wir durch das mittelalterliche Vieste, welches durch seine traumhafte Lage auf der Halbinsel Gargano - dem Sporn des Stiefels - verzückt. Das historische Zentrum liegt auf einem Felsvorsprung aus zerklüftetem Kalkstein und bietet einmalige An- und Ausblicke. Ganz in der Nähe beziehen wir unser Hotel für eine Nacht.
11. Tag: Von Süd- nach Norditalien
Bis etwa auf die Höhe von Rimini geht’s noch am Adriatischen Meer entlang, vorbei an Pescara und Ancona. Linkerhand begleiten uns die Abruzzen und der Apennin, bevor wir die Po-Ebene erreichen. Vorbei an Bologna, Modena, Mantua und Verona geht’s an den Gardasee zur letzten Übernachtung.
12. Tag: Südtirol & Tirol
Ein letztes Mal über die Berge - durch Südtirol, über den Brenner, vorbei an Innsbruck und München rollen wir nach Hause zurück. Eine Traumreise geht zu Ende - unterwegs schmieden wir Pläne für die nächste… Ciao, grazie & arrivederci!