1. Tag: Idyllischer Auftakt zwischen Ziegen und rosafarbenen Sandsteinfelsen
Bequeme Abholung von zu Hause per Taxi oder Kleinbus und gemütliche Anreise durch die Pfalz ins nördlichste Elsass. Entlang der kurvenreichen Straße, die sich durch das Tal der Sauer und des Steinbachs windet, grasen zottelige Highland-Rinder, wollige Schafe und gemächliche Pferde. Wir gelangen ins idyllische Dorf Obersteinbach, wo nicht ohne Grund um 1900 eine Künstlerkolonie geschaffen wurde. Hier scheinen die Uhren noch langsamer zu ticken - in dieser friedvollen Umgebung und malerischen Landschaft fühlt man sich weit weg vom städtischen Trubel. Auch die Bewohner des Ziegenhofes Chèvrerie Steinbach genießen die Ruhe - und ihr Käse ist ein wahres Gedicht! Nach einem geführten Rundgang auf dem Hof kommen wir bei einem kleinen Imbiss in den Genuss des leckeren Ziegenkäses. Frisch gestärkt nehmen wir die erste kleine Wanderung in Angriff. Der Weg führt durch einen schönen Mischwald und umrundet den Schlossberg mit beeindruckenden Sandsteinfelsen und einer bezaubernden Burganlage aus dem 14. Jahrhundert. Ein Höhepunkt dieser kleinen Rundwanderung ist das grandiose Felsentor des Wachtfels, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf Obersteinbach und die Umgebung hat. Als Krönung entdecken wir die Burgruine Petit-Arnsberg, wo im Mittelalter Raubritter gehaust haben sollen und die einen unvergleichlichen Ausblick über das gesamte Gebiet rund um Obersteinbach bietet. Nach diesen ersten Eindrücken erreichen wir gegen Abend unser Hotel in Niederbronn-les-Bains, im Herzen des Naturparks Nordvogesen. Abendessen in einem Restaurant in Hotelnähe (ca. 4 km Wanderweg, ca. 320 km Busstrecke ab Siegen).
2. Tag: Burgenquartett zwischen Nordvogesen und Pfälzerwald
Heute werden wir zu Grenzgängern, denn dieser Tag führt uns zu vier faszinierenden Burgruinen entlang der deutsch-französischen Grenze. Dieser legendäre Rundwanderweg ist ein Muss und lässt die Wanderherzen höher schlagen - schon allein wegen der großartigen Felsen und atemberaubenden Aussichtspunkte, aber auch wegen der beeindruckenden Burganlagen und deren Geschichte. Auch der teilweise etwas steilere Anstieg wird uns den Schweiß auf die Stirn treiben. Startpunkt ist am Gimbelhof bei Lembach, von wo aus ein schattiger Pfad hoch durch den Wald führt und auf dem wir immer wieder schöne Ausblicke auf die Burg Fleckenstein und die umliegenden bewaldeten Hügel erhaschen. Auf dem Krappenfels werden wir von einer phantastischen Aussicht belohnt. Dann erreichen wir die Burg Löwenstein, die auf zwei nebeneinander liegenden Sandsteinfelsen erbaut wurde und mit einer kleinen Brücke verbunden ist. Von hier aus bietet sich eine grandiose Aussicht über die Wälder der Nordvogesen und den angrenzenden Pfälzerwald. Diese Aussicht wird auf der Hohenbourg auf 550 Metern Höhe getoppt. Diese Burganlage ist etwas verwinkelt, das Tor zur Hauptburg mit in Stein gemeißelten Details aus der Renaissance ist besonders gut erhalten. Ein idealer Platz, um unser Picknick aus dem Rucksack zu genießen. Nach ein paar hundert Metern überqueren wir die Grenze am Kaiser-Wilhelm-Stein. Jetzt geht’s auf deutscher Seite auf einem breiten Waldweg hinauf zur Wegelnburg, der höchstgelegenen Burgruine der Pfalz (572 Meter). Die langgestreckte Wehranlage mit Ringmauer wurde aufwändig restauriert und ähnelt einem schwebenden Schiff über dem Wald. Hier bietet sich bei gutem Wetter der Blick weit hinaus über den Pfälzerwald. Zurück auf der französischen Seite folgen wir dem spektakulären Felsenpfad hinunter zur Burg Fleckenstein. Hier erwartet uns ein Burgführer für einen Rundgang durch die in Felsen gehauenen Gänge und Kammern. Entlang des Köhlerpfades, der über die einst so wichtige Holzkohleherstellung informiert, gelangen wir zurück zu unserem Bus. Zum Abendessen werden wir in eine gemütliche Auberge in Obersteinbach einkehren (ca. 9 km Wanderweg, ca. 55 km Busstrecke).
3. Tag: Im Reich des nordischen Lichtgotts Baldur zwischen bizarren Felsen und herrlichen Aussichtspunkten
Frisch gestärkt vom Frühstück bringt uns der Bus zunächst nach La Petite-Pierre. Das nach den Plänen des Königlichen Baumeisters Vauban befestigte Städtchen verzaubert mit blumengeschmückten Fachwerkhäusern und seiner Burg Lützelstein, von der sich der alte deutsche Name des Ortes ableitet. Wir entdecken dieses Kleinod bei einem morgendlichen Spaziergang. Ein paar Kilometer weiter, wo sich die Nordvogesen ins Moselgebiet senken, liegt das kleine Dorf Graufthal, das seine Bekanntheit den einzigartigen, in Sandsteinfelsen gegrabenen Höhlenwohnungen verdankt. Diese Höhlen dienten im 12. Jahrhundert als Lager der dortigen Benediktinerabtei, von der noch Überreste zu sehen sind. Nach und nach wurden die Höhlen zu Wohnhäusern umgewandelt und geben heute als Museum spannende Einblicke in ein einfaches Leben. Über das von Wasserläufen und Schleusen umgebene Städtchen Lutzelbourg mit seiner gleichnamigen Burg und entlang des Marne-Rhein-Kanals gelangen wir schließlich nach Dabo zum Startpunkt unserer heutigen Wanderung. Schon von Weitem beeindruckt der imposante Dagsburger Felsen mit seiner auf dem Gipfel thronenden Kapelle. Unsere Tour auf den Spuren des nordischen Lichtgotts Baldur rund um das Ballersteinmassiv bietet alles, was das Herz begehrt. Ein schattiger Pfad führt von außergewöhnlichen Felsen zu Sandsteinklippen und von atemberaubenden Aussichtspunkten zu geschichtsträchtigen und legendären Orten. Zurück im Ort Dabo geht’s zu Fuß oder per Bus hoch hinauf zum Rocher de Dabo, wo wir mit einer herrlichen Sicht (bei klarem Wetter), einem Aperitif und einem leckeren Abendessen im Panoramarestaurant belohnt werden. Vielleicht haben wir Glück und erleben von hier oben einen traumhaften Sonnenuntergang, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird (ca. 8 km Wanderweg, ca. 125 km Busstrecke).
4. Tag: Moorseen, außergewöhnliche Felsformationen und mittelalterliche Schätze im Bitcherland
Heute erleben wir das Wanderparadies des Bitcherlandes an der Grenze zwischen Elsass und Lothringen. Unsere Fahrt führt zum Hanauer Weiher bei Philippsbourg, der sich im Herzen eines schönen Waldes auf einer Fläche von 18 Hektar erstreckt. Er ist umgeben von bizarren Felsformationen und mittelalterlichen Burgruinen. Wir durchwandern das waldige Moorgebiet und kommen vorbei am kleineren Weiher Étang de Lieschbach - ein wahres Paradies von Seerosen und Libellen. Nach ein paar Kilometern erreichen wir die beeindruckende Felsenburg Château du Falkenstein. Bemerkenswert sind der Eingang mit Torbogen, die Überreste des Bergfrieds, die in Felsen gehauenen Stufen, die Höhlenräume und die vom Wind und Wetter geprägten Sandsteinformationen. Wie immer genießen wir hoch oben einen wunderbaren Ausblick. Unsere Rundwanderung führt anschließend zum Erbsenfelsen - seine außergewöhnlichen Formationen sind den Auswirkungen der Erosion zu verdanken. Die klaffenden Öffnungen darin geben Einblick in das grüne Licht des Waldes, die nach unten sehr schmal zulaufenden Sandsteinfelsen erscheinen als wahre Wunder der Natur. Bei sonnigem Wetter erleben wir hier die schönsten Effekte. Unser nächstes Ziel ist die Burgruine Waldeck mit ihrem markanten, weit über die Baumwipfel aufragenden Turm. Wir genießen einen letzten Blick über die umliegenden bewaldeten Hügel und gelangen über Wiesen und einen Entdeckungspfad im Wald wieder zum Ausgangspunkt. Zurück in Niederbronn nehmen wir das Abendessen im Restaurant ein (ca. 14 km Wanderweg, ca. 25 km Busstrecke).
5. Tag: Ausklang auf dem höchsten Gipfel der Nordvogesen, beim Winzer und in der Auberge
Heute heißt es Abschied nehmen von den Vogesen. Aber was ist eine Wanderreise in die Nordvogesen, ohne auf deren höchstem Gipfel gewesen zu sein? Wir fahren ein paar Kilometer mit dem Bus und erreichen den Pass Col de la Liese, benannt nach einer Fruchtbarkeitsgöttin, die hier oben auf einem Felsen mit einer 1800 Jahre alten Skulptur verewigt ist und um die sich mehrere Legenden ranken. Bis in die 1930er Jahre hinein sollen junge Frauen über den Felsen hinabgerutscht sein, um bald schwanger zu werden. Von hier aus sind es wenige hundert Meter Fußmarsch hoch zum Grand Wintersberg, der mit 581 Metern den höchsten Punkt des Massivs bildet. Hier oben steht ein schlanker, 25 Meter hoher Turm aus Backstein. Für den Aufstieg werden wir mit einem atemberaubenden Panoramablick belohnt - bei guter Fernsicht bis zu den Gipfeln des Berner Oberlands in der Schweiz! Dann zurück zum Bus und weiter durchs malerische Jägerthal mit Überresten ehemaliger Schmieden der metallverarbeitenden Industrie. Über den Pass Col du Pfaffenschlick gelangen wir auf die nördliche Elsässische Weinstraße, wo wir beim Winzer zur Kellerbesichtigung und Weinprobe erwartet werden. Danach kehren wir zum Mittagessen in eine typische Auberge ein und genießen regionale Spezialitäten. Mit einem kurzen Bummel durch das wunderbare Städtchen Wissembourg klingt unsere Genießertour allmählich aus. Durch die Pfalz geht’s zurück in die Heimat (ca. 2 km Spaziergang, ca. 350 km Busstrecke bis Siegen).