Die Ausstellung feiert die Wiederentdeckung eines der herausragenden Maler der Neuen Sachlichkeit. In knapp 20 Jahren entstand das umfassende Werk von Carl Grossberg (1894-1940) zu den Themen Architektur und Industrie. Mit seiner formalen Klarheit und Strenge ist es Ausdruck eines neuen fotografischen Sehens, welches den technischen und industriellen Fortschritt im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts spiegelt. Die reduzierten Kompositionen regen dazu an, die Wirkungen auf den Menschen kritisch zu hinterfragen. Erleben Sie die erste Retrospektive seit über 30 Jahren, die Carl Grossbergs Schaffen umfassend neu betrachtet und eine Reihe von bisher unbekannten Arbeiten präsentiert. In gesellschaftlicher und künstlerischer Hinsicht zeigt sich, wie aktuell Grossbergs Werke sind, die die Komplexität der modernen Welt der 1920er und 1930er Jahre und ihre inneren Widersprüche sichtbar macht. Betrachtet man den aktuell stattfindenden Strukturwandel, mit noch nicht absehbaren gesellschaftlichen Folgen, lassen sich Parallelen erkennen. Die Kunst dieses hochsensiblen Intellektuellen, die Nüchternheit seiner Werke sind untrennbar mit der gleichzeitig entstandenen Fotografie verbunden. Sie haben wegweisende Fotografen nachfolgender Generationen inspiriert, wie August Sander, Thomas Ruff oder Bernd und Hilla Becher. Doch treffen Grossbergs Gemälde heute auf einen fundamental anderen Umgang mit medialen Bildern, die unablässig in digitale Netzwerke eingespeist und auch Manipulationen unterworfen werden, bis sie zu „Traumbildern“ werden können. Das Von der Heydt-Museum präsentiert mit Stolz diese Ausstellung, denn Carl Grossberg ist ein Sohn der Stadt - er wurde in Elberfeld geboren. Im Anschluss an die private Führung haben Sie noch genug Zeit für weitere Entdeckungen im Museum oder eine Fahrt mit der Schwebebahn.
Abfahrt 08.00 Uhr ab Siegen (andere Abfahrtsstellen entsprechend früher oder später je nach Fahrtrichtung), Rückkehr ca. 18.00 Uhr.